Im Rahmen des EU-Forschungsprojekts CONTRA (Countering Propaganda by Narration Towards Anti-Radical Awareness) werden im Schulunterricht anwendbare Einheiten entwickelt, die Lehrerinnen und Lehrer konkrete Werkzeuge für die Präventionsarbeit gegen extremistische Propaganda im Internet an die Hand geben.
Die Entwicklung und Evaluation innovativer Methoden und Materialien zur gezielten Förderung der kritischen Medienkompetenz von Schüler/-innen knüpfen an Ergebnisse medienpsychologischer Forschung zu Wirkungsweisen von Propaganda und Counter-Narrativen sowie an aktuelle Ergebnisse der Radikalisierungsforschung an.
Ziele der Präventionsarbeit von CONTRA sind:
- Das Bewusstsein Jugendlicher bezüglich der Präsenz und Wirkweise radikaler Botschaften im Netz zu stärken,
- Jugendliche zur kritischen Reflexion von Propagandainhalten anzuhalten und
- Jugendliche zur Teilnahme an sozialen bzw. medialen Diskursen über Extremismus zu befähigen.
Mithilfe von Expertinnen und Experten der Erziehungswissenschaft, der Medien- und Kommunikationspsychologie der Universitäten zu Köln und Mannheim, des zivilgesellschaftlichen Präventionsakteurs Ufuq e.V. sowie von Sicherheitsbehörden in Deutschland, den Niederlanden und Österreich wird das Präventionsprogramm zunächst entwickelt und anschließend an Schulen in Deutschland erprobt und evaluiert. Die Materialien und Methoden sowie best-practice-Empfehlungen zur Vermittlung kritischer Medienkompetenz in Schulen werden publiziert. Anschließend werden die Methoden den EU-Mitgliedsstaaten zur Adaption zur Verfügung gestellt. Ein solches Projekt ist in Europa bislang einzigartig und besitzt hierdurch Modellcharakter.
Zielgruppe von CONTRA sind nicht ausschließlich Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch andere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, denen konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Prävention eröffnet werden sollen. Auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch ihre Forschung mit dem Themenkomplex in Berührung kommen, erhalten über das Projekt CONTRA Zugang zu Informationen aus den Themenfeldern Prävention, Propaganda und Counter-Narrative im Kontext gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.